Eine Überflussgesellschaft war das nicht, womit wir auf’m Dautzsch antraten, aber letztlich fanden sich wieder elf zusammen, u.a. Brücke, den wir zum Glück in der Vorwoche reanimiert hatten. Dank Wolle, der seine Saisonpremiere feierte, gab‘s auch einen Torhüter, Philipp fiel nämlich fahrradunfallgeschädigt aus. Und da Olli später noch dazu stieß und Loddars Status von „Besucher“ in „Wechsler“ geändert wurde, entstand im Laufe des Spiels sogar eine Bank.

Die schon erstaunlich lange Erfolgsserie sollte natürlich fortgesetzt werden, nur kamen wir irgendwie nicht so richtig in Tritt. Anfangs noch gefällig wurde es zunehmend unkonzentriert und die Gastgeber bekamen immer mehr Platz auf dem Platz. Zum Torerfolg reichte es glücklicherweise nicht, aber die Möglichkeiten wurden schon mal angeboten. Eine eigene fast zwingende Chance, in Führung zu gehen, ergab sich nach Brückes schöner Vorarbeit von der rechten Seite, als er durchging, die Kugel sauber zurücklegte und Matze im Strafraum fand, der auch gleich auf das leer erscheinende Netz schoss. Irgendwoher zuckte dann aber noch der Fuß des Keepers dem Ball entgegen und ließ den Torschrei verstummen. Folgerichtig ging es ohne Treffer in die Pause.

Danach sah es so aus, als ob wir das Spiel wieder im Griff hatten, nur die Torerzielung erschien immer unwahrscheinlicher. Gute Möglichkeiten dazu gab es, nur verhinderten die eigenen Körperteile und der gegnerische Torwart den Erfolg. Punkte teilen ist ja in dieser Saison nicht so unser Ding, wenn also vorn nichts geht, wächst demnach hinten die Gefahr. Und zwar ausgehend von den eigenen Leuten. Beim Versuch des Klärens verließ der Ball den Strafraum nicht und blieb am Fuß eines Dautzscher Akteurs hängen. An sich noch kein Problem, weil direkt dahinter noch ein abwehrbereiter HSCler stand. Wenn dann jedoch der Reflex den Arm bewegt und dieser den Gegner zieht, um ihn kurz aufzuhalten, wird es doch zum Problem in Form eines Pfiffes mit anschließendem Torschuss aus elf Metern. Der war zwar nicht besonders gut, fand aber unter Wolles Körper genau die Lücke zum Durchschlüpfen. Damit war der Bann gebrochen und fünf Minuten später klingelte es erneut, als sich nach einem langen Ball im Laufduell die 24 Jahre Altersunterschied zugunsten des Dautzschers auswirkten und dieser platziert abschloss. Nun gab’s nichts mehr zu verlieren, also alle nach vorn. Fast alle. Da der Schiri im Spielverlauf einige Fouls und Foulversuche der Gastgeber nicht ahnden wollte, ließ ich mich nach einer dieser Nichtentscheidungen selbst zu einem eher überflüssigen Foul hinreißen und wurde prompt bestraft. Nicht vom Schiri, aber der eigene Oberschenkel wollte nicht mehr so richtig und ließ in den letzten zehn Minuten nur noch dezente Beinarbeit zu. Im Schlussspurt wieder das alte Leid, Chancen ohne Vollstreckung. Erst in der Nachspielzeit klappte es doch, nach Loddars Ecke traf Henning am langen Pfosten mit dem Kopf zum 1:2. In den noch folgenden drei Minuten keimte Hoffnung, wir schafften jedoch keinen weiteren Abschluss, ganz im Gegenteil, nach einem hängengebliebenen Versuch eines langen Balls konterten die Gastgeber erfolgreich und das Spiel ging völlig unnötig 1:3 verloren.

 

Das Team: Wolle – Jonas, Pit, fx – Holger Q. – Ralf J., Simo (77. Loddar), Henning, KaLü (70. Olli) – Matze, Brücke


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